Wenn künstliche Intelligenz die Probleme der Welt lösen kann –
sind wir dazu bereit, die Kontrolle abzugeben?

-ein spannender dystopischer Krimi

Das Hörbuch wird gelesen von Oliver Siebeck,
erschienen bei Lübbe Audio 3 MP-3 Cds Dauer 993 Minuten

Als erstes stellt sich die Frage handelt es sich bei dem Genre um Science-Fiction oder Krimiliteratur?
Der Plot sielt am Ende unseres Jahrhunderts in den 80er Jahren (2088), der Hauptprotagonist Galahad Singh lebt in London (Britannia), arbeitet als „Quästor“, eine Art Privatdetektiv, der sich auf die Suche nach vermissten Personen spezialisiert hat. Die Nationalstaaten sind aufgelöst, es gibt nur noch größere Conföderationen wie zum Beispiel „Euros“, hier bezahlt man mit “Eurodollar“.

Es leben nur noch 4 Milliarden Menschen auf der Erde, wovon große Teile durch den Klimawandel unbewohnbar sind, der Golfstrom ist abgerissen, deshalb ist es in London noch einigermaßen erträglich. Die Menschen strömen in die neuen Siedlungsgebiete wie Sibirien und Grönland, die Malediven, Miami und Venedig sind abgesoffen. Venedig und Miami wurden an höherer Stelle wiederaufgebaut. Autos fahren ausschließlich elektrisch und autonom. Nur einige Verrückte benutzen noch sogenannte „Selbstfahrer“.

Das auffälligste Merkmal der zukünftigen Welt ist das fast weltumspannende holographische Netz die „Hologrammatica“. Man hat es geschafft das Licht bzw. die Photonen zu beherrschen. Alles Unschöne wird mit der sogenannten Holopolish überpinselt. Ein Fleck auf dem Shirt, ein Riss in der Fassade, Dreck auf dem Boden, alles kein Problem, einfach etwas Holopolish drüber und alles erstrahlt in neuem Glanz. Ampelanlagen, Werbetafel, Straßenschilder, nichts existiert wirklich, alles nur Hologramme. Sogar historische Gebäude, die nicht mehr vorhanden sind (der Eifelturm wurde z.B.  in den 30er Jahren von Terroristen gesprengt), können als holographische Projektionen wieder auferstehen, natürlich größer und schöner als im Original. Aber wehe das Holonet fällt einmal aus, was ab und an mal passiert, dann erkennt man, wie verrottet die wirkliche Welt darunter ist. „Wir leben eben in einer oberflächlichen Welt“, sagt Galahad Singh.

Die größte Neuerung der Menschheit ist die Entschlüsselung des menschlichen Gehirns. Es möglich ein menschliches Gehirn zu digitalisieren und in einen kleinen Quantencomputer einen Qube hochzuladen. Die Methode funktioniert, aber wie, das weiß man noch nicht so genau, nur hat das Menschen noch nie davon abgehalten, es trotzdem zu tun.
Der Qube, der das Cogit (digitalisierte Gehirn) beherbergt ist klein, so groß wie eine Walnuss. Also haben Menschen, die sich einen Qube statt ihres Gehirns einpflanzen lassen, viel Platz in ihrem Schädel, der deshalb ausgepolstert werden muss. Diese Menschen nennen sich selbst „Quants“ für die analogen Menschen sind sie Hohlköpfe! Die Quants wiederum nennen die normalen Menschen Schwammköpfe.
Hier stellt sich die Frage, warum sollte ein Mensch so etwas tun? Nun das Gehirn in Form eines Cogits gibt Menschen die Möglichkeit sich in einen anderen Körper „das Gefäß“ hochzuladen. Allerdings nur für maximal 21 Tage, danach muss das Cogit wieder in seinen Stammkörper zurück, sonst kommt es zum „Braincrash“. Die Digitalisierung und die Herstellung von Gefäßen (Klonen) ist sehr teuer, also gibt es nur wenige Quants.
 
In dieser Welt lebt Galahad Singh, der das Klischee vom einsamen Wolf und typischen Detektiv durchaus erfüllt, seine sexuelle Präferenz ist gleichgeschlechtlich und ja auch die Liebe spielt eine Rolle. In seinem Beruf steht er vor ganz neuen Herausforderungen, Menschen können jederzeit ihr Aussehen ändern, entweder mithilfe von holographischer Aufhübschung oder sogar durch Wechseln des Körpers. Groß, klein, dick, dünn, ethnische Herkunft, sogar das Geschlecht spielt keine Rolle mehr. Seit dem „Turing-Zwischenfall“ in den 40er Jahren, dürfen persönliche Daten nur noch kurzfristig gespeichert werden. Das erschwert Galahad Singh die Suche nach Juliet Perrot, einer Computerspezialistin für Verschlüsselungstechniken, die spurlos verschwunden ist.

Junge Leute finden gerade den Genderswap besonders interessant. Wen liebt man, den Menschen oder seine Erscheinung? Für mich in meinem Alter geht vor allem um den Menschheitstraum „die Unsterblichkeit“. Dieses Problem hat die Menschheit aber noch nicht gelöst, stirbt der Stammkörper, stirbt auch irgendwann das Cogit, wie gesagt, man hat die Verbindung von Körper und Geist noch nicht richtig verstanden.

Dann tauchen noch die Reminents auf, sie sehen aus wie Menschen, die bereits vorlanger Zeit verschwunden sind, verhalten sich aber auffällig anders,
In Japan sitzt die Weltbehörde Unampei, sie überwacht, dass keine KIs in der Welt auftaucht, denn da gab es mal einen Zwischenfall Ende der Vierziger…

Viele Fragen, die beantwortet werden wollen, ein spannender Krimi, der in der gar nicht mehr so weiten Zukunft spielt.