»Das letzte Kapitel«

von Matthew Pearl

 

1870 - Charles Dickens stirbt und lässt seinen letzten Roman, »Das Geheimnis des Edwin Drood«, halb vollendet zurück. James Ripley Osgood, sein amerikanischer Verleger, macht sich mit seiner Sekretärin Rebecca Sands auf die Suche nach dem fehlenden Schluss des Manuskriptes, denn das Schicksal seines Verlags hängt an der Veröffentlichung. Die Reise führt ihn nach London und wieder nach Boston. Doch er ahnt nicht, dass Dickens Kriminalgeschichte auf einem tatsächlichen Verbrechen beruht -und viele Leute ein Interesse daran haben, dass dieses Geheimnis niemals aufgeklärt wird. 

»Das letzte Kapitel« ist nicht nur ein historischer Thriller. Ganz nebenbei lässt Matthew Pearl die literarische Szene dieser Zeit lebendig werden, ein Amerika ohne Urheberrechte, mit räuberischen Verlegern, Buchpiraten, die am Hafen auf die neusten Manuskripte lauern und »Literaturagenten«, die tatsächlich noch als Spione unterwegs sind. Pearl nimmt den Leser mit auf Dickens letzte Lesereise durch die USA und zeigt, dass Starkult und verrückte Fans keine so moderne Erscheinung sind. So wird aus einer Geschichte über Mörder und Opiumhändler ein detailreicher literarischer Krimi, in den der Autor wie schon in seinen vorangegangenen Büchern gut recherchierte Einzelheiten rings um einen großen Schriftsteller und seine Zeit kurzweilig und detailgetreu präsentiert.